Leistungssteigerung bei B & B Automobiltechnik???


ulf
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Ungelesener Beitragvon ulf » 11. Okt 2006, 12:16

Habe mir die von Ulf angebotene Lösung genauer angeschaut. Grundsätzlich klingt das auf den ersten Blick wie die BB-Lösung, auch die Werte sind so gut wie identisch. Im Detail werden sicherlich Unterschiede bestehen, aber die werden nicht gravierend sein.
Nicht unbedingt: gleiche Eckdaten (kW und Nm) können auf Tuningstrategien beruhen, die trotzdem gravierend unterschiedlich sind.

Leider fühlen sich fast alle getunten TDIs (der gleichen Leistungsstufe im gleichen Wagen) für das Popometer verdammt ähnlich an, selbst wenn Tuning A ein Spitzenfile ist und Tuning B ein Parkplatzfile aus der zweit-untersten Schublade. Das macht es den Dumpingtunern ja so leicht :evil:

Die Qualität eines TDI-Tunings offenbart sich daher eher den Hintermännern (anhand der Rußentwicklung) und bei der Frage der Standfestigkeit bzw. Verschleiß der einzelnen Teile unter verschärften Einsatzbedingungen.
Beides lässt sich nicht aus den Webseiten der Tuner ableiten, sondern eigentlich nur beim Vergleichen der Änderungen in den Datensätzen, und aus Praxis-Erfahrungen.
Gruß Ulf

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R-Adi
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Ungelesener Beitragvon R-Adi » 11. Okt 2006, 12:33

Das ist mir bewusst und auch dass du einer von den Usern bist, die noch so manchen Werkstattmechaniker einen fortgeschrittenen Lehrgang in Sachen TDI-Technik anbieten könntest.
;-)

Aber letztendlich sind das "nur" Daten wie Einspritzmenge, -dauer, Ladedruck usw, die für die Leistung zuständig ist, die auf einem Bestimmten Idealwert vom Luft/Kraftstoffverhältnis basieren. Also müssten alle Chiptuner nach dem gleichen Prinzip arbeiten - nur dass man Detaillösungen anders einstellt oder wählt und logisch betrachet ist ein 160/380 Tuner in der Belastbarkeit der Teile nicht sehr weit von einem 163/380 Tuner weg, wenn man bei beiden nur Software anpasst.
Sicher kannst du da ins Detail gehen, was aber nicht nötig ist. Im Grundsatz hat auch dein Anbieter meinen Standpunkt bestätigt. Es ist immer ein Pro- und Kontra und auch von der Fahrweise abhängig.

Habe zum umschaltbaren System noch eine Frage, die ich dir per PN geschickt habe.

Grundsätzlich interessiert mich diese Art von Tuning sehr und ich lasse das gelegentlich auch an meinem Fahrzeug machen. Doch nur, weil ich weiß, dass ich (trotz mancher Vollgasphasen) umgerechnet auf die gesamte Strecke überwiegend sparsam fahre und das die Nachteile des Chips "verlangsamt" und somit das Risiko akzeptabel wird.
Bei meinen Bekannten sehe ich aber auch Fahrer, denen ich niemals zum Chip raten würde.

Genau das versuche ich auch im Internet klar zu machen, weil ich bisher in jedem System sowohl zufriedene, als auch geschädigte Autofahrer finde. Chiptuning ja, aber unter Berücksichtigung der Art des Alltagsgebrauchs...


ulf
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Ungelesener Beitragvon ulf » 11. Okt 2006, 14:19

Also müssten alle Chiptuner nach dem gleichen Prinzip arbeiten - nur dass man Detaillösungen anders einstellt oder wählt und logisch betrachet ist ein 160/380 Tuner in der Belastbarkeit der Teile nicht sehr weit von einem 163/380 Tuner weg, wenn man bei beiden nur Software anpasst.
Nein, das kann man so einfach nicht sagen.

Z.B. kann man beim Chippen eine gewisse Dieselmengenanhebung durch einen früheren Spritzbeginn ersetzen - und dabei können völlig gleiche PS und Nm-Eckdaten heraus kommen, wenn man zur Feinabstimmung noch etwas mit den anderen Kennfeldern rumspielt.

Nur wird der eine Wagen im Extremfall eher den Lader grillen (hohe Abgastemperaturen), und der andere eher seine Zylinderkopfdichtung über den Jordan schicken (erhöhte Druckspitzen).
Wenn nun der zu tunende Motor in der Serie mit recht niedrigen Abgastemperaturen läuft, wäre die Nur-Mengenanhebung der bessere Weg; wenn er noch hohe Reserven bei den Verbrennungsdrücken hat, sollte man auch den Spritzbeginn vorverlegen.

Diese beiden (vereinfachten) Ansätze sind für mich durchaus ein ganzes Stück voneinander entfernt.


Und da liegt auch ein Unterschied zwischen den Tunern: die guten wissen, welche Reserven des jeweiligen Motors sie mit welcher Taktik ausnutzen können, schlechtere Tuner stülpen ein Grundrezept auf alle Motoren, die ihnen unter die Finger kommen.

Insgesamt gibt es eine größere Vielfalt von Tuningrezepten, als man beim Vergleichen der Eckdaten normalerweise ahnen kann:
Z.B. wie wird die Ladedruck-Regelstrategie geändert (oder gar nicht)?
Wird die Mengeanhebung plump durch ein imitiertes Boxentuning realisiert, oder durch eine in sich stimmige Änderung aller Mengenbegrenzungen?
Wird der Spritzbeginn mit einbezogen oder nicht?
usw. usw.
Gruß Ulf

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Ungelesener Beitragvon R-Adi » 11. Okt 2006, 14:43

Ist nicht jeder Motor "Hardware"-seitig anders?
Es gibt doch Produktionstoleranzen....

Wie findet man denn raus, dass Fahrzeug A eine Toleranz bzw. Reserve zu der Eigenschaft X hat, wenn man nur das Steuergerät hat?

Wie macht VW das im Werk?

Dort müsste doch der Motor auf Leistung geprüft werden, stimmt was nicht, wird Softwareseitig nachgebessert - was eine Grundlage für Tuner wäre?

Weiß nicht ob ich richtig liege, ist wenigstens meine Denkweise zu deinem geposteten Tuningablauf...


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Ungelesener Beitragvon Jan.Mo » 11. Okt 2006, 15:04

oh B&B ist mir ein guter Begriff

Ich sag nur Polo 6N mit 340 Pferdchen....


wir haben letztens von unsere Autohaus ein Audi 3.0TDi dort abgegeben. Der Kunde ist sehr zufrieden
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ulf
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Ungelesener Beitragvon ulf » 11. Okt 2006, 16:15

Ist nicht jeder Motor "Hardware"-seitig anders?
Es gibt doch Produktionstoleranzen....
Im Prinzip ja, aber die werden im allgemeinen überbewertet (von Falscheinstellungen der Nockenwelle o.ä. mal abgesehen).
Wie findet man denn raus, dass Fahrzeug A eine Toleranz bzw. Reserve zu der Eigenschaft X hat, wenn man nur das Steuergerät hat?
Z.B. durch aufwändige Prüfstandsläufe, bei denen der Motor mit Meßgeräten gespickt ist.

Wahrscheinlich gibt's aber ein kleines Mißverständnis: Das was Du mit Fahrzeug A, B usw. meinst, sind für mich verschiedene Motortypen (75PS, 100 PS usw.)
Wie macht VW das im Werk?
Bei den Polo-TDIs gar nicht -> jeder Motor der Leistungsstufe x bekommt die Einheitssoftware x, und fertig.
Dort müsste doch der Motor auf Leistung geprüft werden, stimmt was nicht, wird Softwareseitig nachgebessert - was eine Grundlage für Tuner wäre?
Nein, Tuner legen grundsätzlich erst mal pauschal z.B. 25% mehr Einspritzmenge drauf, und entsprechend Ladedruck usw.
So bekommt jeder Motor zunächst die gleiche Leistungssteigerung. D.h. die toleranzbedingte Leistungsdifferenz zwischen 2 Motoren vom Fließband bleibt auch nach dem Tuning ungefähr bestehen.
Bei schwächeren Motoren legt der Tuner dann bei der prestigeträchtigen Einzelabstimmung oft nur noch etwas drauf, anstatt die Ursachen des serienmäßigen Leistungsmangels zu untersuchen und zu beheben - und der Kunde verlässt die heiligen Hallen u.U. mit einem Rußwerfer . . .
Beispiel: http://community.dieselschrauber.de/vie ... hp?t=13484
Gruß Ulf

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