Seite 1 von 1

Schaden durch Helikol Einsatz bei Bremsen

Verfasst: 21. Apr 2008, 11:45
von Jo
Hallo!
Im Oktober 2007 habe ich meinen Polo gebraucht beim :vw: -Händler gekauft, also mit Garantie.
Nun haben mein Cousin, der KfZ-Mechatroniker ist, und ich die Bremssättel lackiert.
Als wir vorne rechts den Führungsträger für die Bremsbeläge vorne rechts wieder montieren wollten, mussten wir feststellen, dass sich eine der beiden Schrauben nicht anziehen ließ, der Drehmomentschlüssel klackte nicht mal bei der niedrigsten Einstellung von 28Nm.
Darauf hin haben wir sie wieder herausgedreht und gesehen, dass ein Helikol Einsatz verbaut gewesen war, der nun herausgefallen ist und defekt war.

Um das defekte Gewinde im Radlagegehäuse nicht noch weiter zu beschädigen (Beweisstück), haben wir ein Teflonband um die Schraube gewickelt, dass es für die Fahrt zu :vw: hält.

Beim Freundlichen fragte ich nach, ob der Helikol Einsatz bei Bremsen zulässig sei, und dieser meinte zunächst , es sei grenzwertig.
Zur Reparatur bot er zuerst an, dass sie einen Helikol Einsatz verbauen würden, aber der Meister hatte diese Reparatur abgelehnt, da er dafür nicht gerade stehen wollte, aus Angst, dass sich der Einsatz lockern könnte.

Später sagte mir der Serviceberater, :vw: verbaue grundsätzlich keine Helikol Einsätze bei Bremsen.

Schließlich musste das ganze Radlagergehäuse mit Radlager getauscht werden.

Inzwischen habe ich herausgefunden, dass der Helikol Einsatz höchstwahrscheinlich von ATU verbaut worden ist, als sie 2005 die Bremsscheiben und Beläge vorne getauscht haben (bei 23841km :hä: ).

Fakt ist, dass außer dem Lackieren der Bremssättel und Führungsträger nichts an den Bremsen seit dem Kauf des Fahrzeugs gemacht worden ist und somit war der Helikol Einsatz schon beim Kauf des Polos vorhanden.

Wer muss für den Schaden von ca. 360€ aufkommen?

MfG Jo

Re: Schaden durch Helikol Einsatz bei Bremsen

Verfasst: 21. Apr 2008, 12:37
von -Dirk-
Das Problem wird die Beweislast werden da du selber an den Bremsen geschraubt hast :(

Ich denke du wirst auf den Kosten sitzen bleiben.

Genaue Auskunft zu sowas kann dir natürlich nur ein Anwalt geben der sich auf den Bereich spezialisiert hat.

Gruß

Dirk

Re: Schaden durch Helikol Einsatz bei Bremsen

Verfasst: 25. Apr 2008, 16:46
von Jo
Morgen muss ich zu :vw: und die ausgebauten Teile wieder abgeben.
Bezahlen muss ich für die Reparatur nichts, obwohl ich die Rechnung über knapp 360€ schon bekommen habe.
Wie kommt es nun, dass ich die Rechnung nicht bezahlen muss?
Ganz einfach!
Gestern habe ich noch mal meinen Serviceberater angerufen, und ihn von meinem Telefongespräch mit Rechtsanwalt Dr. Bethäueser vom ADAC in Kenntnis gesetzt.
Dieser war der Ansicht, dass auf jeden Fall die Firma den Schaden zu tragen hat und dass ich mich an einen Anwalt vor Ort wenden solle.
Der Serviceberater von :vw: meinte daraufhin, dass er es noch einmal abklären werde.
Heute Mittag kam dann der Anruf, dass das Autohaus die Kosten übernimmt und sie die ausgebauten Teile wieder benötigen.
Sie versuchen, das Radlagergehäuse über die Garantie abzurechnen und den Rest der Kosten trägt das Autohaus.
Begründung: Sie wollen einen zufriedenen Kunden haben ;)

MfG Jo

Re: Schaden durch Helikol Einsatz bei Bremsen

Verfasst: 4. Jul 2008, 10:04
von Jo
Nach ein paar Monaten habe ich nun doch noch eine Rechnung bekommen.
Sie beträgt ca. 75€, was den 30%-Anteil des Materials entspricht.
Also hat meine Werkstatt die gesamte Reparatur über die Garantie abgerechnet.
So haben sie sich zwar nicht an ihr Versprechen gehalten, dass ich gar nichts für die Reparatur bezahlen muss, aber immerhin besser als die 360€, die sie am Anfang wollten.

MfG Jo

Re: Schaden durch Helikol Einsatz bei Bremsen

Verfasst: 4. Jul 2008, 10:12
von Spatenpauli
Genau, Leben und Leben lassen.
MfG aus Bremen

Re: Schaden durch Helikol Einsatz bei Bremsen

Verfasst: 4. Jul 2008, 11:12
von bmgf
Ich denke auch, dass das eine faire Lösung für beide Seiten ist.
Da sieht man mal, dass es auch gute Beispiele in der oft kritisierten VW-Händler-Welt gibt. ;)

Re: Schaden durch Helikol Einsatz bei Bremsen

Verfasst: 4. Jul 2008, 11:29
von Gast
Naja, schade das die mündliche Absprache nicht eingehalten wurde, oder nicht eingehalten werden konnte... find es aber dennoch einen zufriendenstellenden Abschluss der ganzen Geschichte... sie haben sich zumindest bemüht und ihr möglichstes getan... dafür das die Ausgangssituation mehr als kritisch war, ist es doch ganz gut gelaufen...