Wenn ein Kolbenkipper bestehen würde, müsste ja die Kompression auch niedriger sein oder?
Nicht unbedingt.
Kann man die Kompression auslesen?
Zumindest beim TDI nicht. Sollte mich seeeehr wundern, wenn das beim Benziner irgendwie geht.
Was kostet eine Kompressionsmessung in der Werkstatt?
Vermutlich viel zuviel, wie fast alles heutzutage
Ich würde vorher mal den "Hoppeltest" machen:
An einer möglichst schwach befahrenen, mittelstarken Gefällstrecke mit ebener Fahrbahnoberfläche anhalten, Motor abstellen, 2. Gang einlegen, alle Pedale und Handbremse lösen, Lenkung geradeaus. Der warmgefahrene Wagen sollte alle ca. 3 bis 5 Sekunden ein Stückchen bergab rollen und anschließend wieder stehenbleiben (also schrittweise bergab hoppeln) - wenn nicht, 1. oder 3. Gang ausprobieren, ggf. eine steilere Strecke suchen.
(In den hohen Gängen wird der Motor eher kontinuierlich durchgedreht, was die Zeitermittlung zwischen den einzelnen Hopplern erschwert und ungenau macht.)
Die Zeiten zwischen den einzelnen Hoppelbewegungen sollten in etwa gleich lang sein. Immer wiederkehrende Zeitabweichungen von mehr als etwa 30% im Rhythmus der Zylinderzahl deuten auf Unterschiede zwischen den Zylindern hin, die die Kompression auch beim Betrieb des Motors beeinflussen können.
Allerdings ist die "Drehzahl" bei diesem Test unrealistisch gering und die erreichten Kompressiondsdrücke sehr niedrig, was die normalen Abdichtfunktionen zwischen Kolbenringen und Zylindern beeinträchtigt.
Daher kann man von einem "schlechten" Ergebnis beim Hoppeltest nicht automatisch auf ein ähnliches Resultat bei einem regulären Kompressionstest (mit Anlasserdrehzahl) schließen. Letzerer ist die "amtliche" Methode und daher in seiner Aussagekraft definitiv höher zu bewerten als der Hoppeltest.
Dennoch legt ein Hopeltest mit bedenklichem Ergebnis einen regulären Kompressionstest nahe, denn z.B. undichte Ventile fallen bei beiden Methoden auf.