Radio RMT 100 - Erfahrungen
Verfasst: 19. Jan 2010, 01:09
Nach dem VW-üblichen Theater um Radiovorbereitung, Werksauslieferung mit einem anderen als den drei Katalog-Angeboten unmöglich und Werkstatt-Einbau des RMT 100 nur zusätzlich, noch nicht mal Tausch hier nun mein erster Testbericht über das Radio, dessen integrierte Handy-Freisprecheinrichtung mich reizte, das einen Doppel-DIN-Schacht belegt und für das wegen seines rechteckigen Frontdesigns noch ein entspr. Einbaurahmen (Polo6R: 000051058 für 25,13€) erforderlich ist:
In der Werkstatt wurden zwei Antennenadapter verbaut (7L0051445A und 7L0051551A, jeweils 16,72€, die gibts im freien Handel für die Hälfte!). Der Radioempfang war grottenschlecht, selbst bei ortsnahen Sendern. Erst nach Reklamation und Diskussion ("wir versuchen, mehr Phantomspannung auf die Antenne draufzulegen", ich trug meine Zweifel wegen der beiden Adapter vor. Was sie letztlich gemacht haben, wollten sie mir nicht sagen.) ist der Empfang zwar nicht umwerfend, aber auch bei meinen überregionalen Lieblingssendern wenigstens in Ordnung. AF (autom. Frequenzverfolgung, abschaltbar) funktioniert gut. TA (Verkehrsfunk auch bei stumm, CD- oder USB-Musik, Eingangslautstärke einstellbar oder ganz aus) ist komfortabel und funktioniert ebenfalls gut, sogar optisch mit dem Signal "traffic" im Display. Auch die Anfangslautstärke bei Radio ein ist voreinstellbar. Die Auswahlmöglichkeit für die vielen Sender-Genres (also Pop, News, weather usw., alles in english) nutze ich nicht und ist abstellbar. Es gibt jeweils 2 FM und AM-Ebenen mit 6 großen Tasten, mit der "Mode"-Taste muss man durchzappen, auch zu CD und USB. Beim Einlegen bzw. Anstecken startet die Musikwiedergabe allerdings sofort, und beim erneuten Anlassen gehts an der abgebrochenen Stelle weiter. Die großen Tasten sind dann Programmwahltasten (Titelanzeige, Random, Repeat, Ordner vor, zurück, Pause). Senderfrequenzen bzw. Titel lassen sich mit dem rechten Drehknopf wählen.
CD und USB-Musik (wma oder mp3) sind in Ordnung. Für meinen kleinen 8GB-Stick (empfehlenswert sind diese ganz kurzen Mikro- oder Nano-Sticks, die es jetzt gibt. Die ragen nicht so weit raus und können daher nicht abbrechen.) braucht das RMT 100 einige Sekunden zum Einlesen. Das Gerät zeigt mp3-tags (also Titel, Interpret usw. sofern gespeichert) an, auf dem auch bei Tageslicht sehr gut lesbaren, zwar 1-zeiligen Display, aber in großen Buchstaben als leicht abgekürzter Lauftext. Komplett kann man die gerade laufenden Tags mit der "Int"-Taste (=Sendertaste 1) abrufen. Die Reihenfolge spielt es allerdings nicht alphabetisch oder nach Unterordnern ab, sondern so wie man es zeitlich nacheinander auf dem Stick gespeichert hat. Man muss sich also mit der + oder -Taste durch die Ordnerliste hangeln oder am rechten Knopf größere Titelsprünge abdrehen, um etwas Gewünschtes zu finden, was beim Fahren ziemlich nervig ist und zu Unaufmerksamkeit führt. Einzelne Stücke vor oder zurück wählt man mit den beiden Pfeiltasten. Es ist also vor dem Bespielen eines Sticks ratsam, die Reihenfolge genau festzulegen, besonders wenn man mit Unterordnern arbeitet (mehr als 2 Verzeichnisebenen werden nervig). Es gibt ein kleines Progrämmchen, mit dem man auf der Root-Ebene des Sticks die Verzeichnisse und Titel alphanumerisch ordnen kann (siehe hier). Das RMT 100 kann keine Playlisten lesen. Die USB-Buchse ist nur für die Wiedergabe von Musikdateien von einem Speichermedium geeignet. Laptop oder Handy sollte man tunlichst nicht daran anschließen!
Am besten beim RMT 100 finde ich die Bluetooth-Koppelung. Einsteigen mit aktivem BT im Handy, Motor Anlassen, Radio läuft - und ratzbatz findet das RMT 100 das Handy und sorgt mit einem kurzen Blinken des Handysymbols im Display für das Pairing. Das geht z.B. viel besser und schneller, als mit der werksseitigen BT-Box, die ich aus dem Octavia kenne. Ähnlich wie bei der Traffic-Automatik kann man einstellen, mit welcher Lautstärke ein Anrufer ins laufende Radio- oder mp3-Programm zwischenfunken darf. Der Klingelton ist ebenso häßlich wie eindeutig, also jedenfalls unüberhörbar auch bei lauter Musik. Ein ankommendes Gespräch kann man mit der grünen Telefontaste annehmen und mit der roten beenden. Das geht ohne hinzugucken.
Die Verständigung beim Telefonieren ist im Polo sehr gut, und auch am anderen Ende der Funkwelle scheint sie in Ordnung zu sein, sofern man etwas in Richtung des Radios spricht und nicht nuschelt. Das Mikro ist vorne unten drin.
Dass das RMT 100 nicht auf die Kontaktliste des Handys zugreifen kann, empfinde ich nicht als Manko. Wichtig ist zunächst einmal die Erreichbarkeit im Auto. Während eines Telefonates kann man die Nummer des Anrufers auf eine der sechs großen Tasten legen (und das geht nur so, sie lassen sich nicht anders programmieren). Für die sechs wichtigsten oder häufigsten Telefonkontakte gibt es also eine Kurzwahl, die gut funktioniert. Für Vieltelefonierer, Vertreter oder Aktienhändler ist das RMT also weniger geeignet. Um andere Nummern anzurufen, muss man direkt am Handy tippen, das mag mit ner sinnvollen Passivhalterung vielleicht klappen. Das Freisprechen tuts aber auch dann sehr gut. (Insofern ist ein BT-Radio mit Mäusetastatur und 500 Adressen auch nicht besser.) Telefonitis beim Autofahren ist beim RMT 100 also deutlich begrenzt - eine Koppelung an das Multifunktionsdisplay oder an Lenkradtasten ist nicht möglich! (Das MFD beim Octavia u.a. kann Mehrfachrufnummern eines Kontaktes zwar wählen, aber nicht anzeigen. Man muss sich genau merken, welche von den drei angezeigten Meiers jetzt das Festnetz, das Büro und das Handy ist. Bei mehreren Meiers wirds ganz schlimm. Natürlich könnte man den Meier mit entspr. Zahlen oder Buchstaben kennzeichnen, das wirft aber wieder das Adresssystem von Outlook oder Thunderbird durcheinander...) Da sind mir die sechs Kurzwahltasten beim RMT 100 doch lieber, und sie reichen mir jedenfalls aus!
Das RMT 100 hat vorne neben der USB- noch eine Aux-in-Buchse (3,5mm Klinke) für mp3-Player oder Eipötte. Die Lautsprecheranschlüsse hinten bringen 4x20W, also nix Umwerfendes. Der Klang an meinen 4 Serienlautsprechern ist ein wenig dröge (trocken), also auch nix Berauschendes. Bässe, Höhen und Balance lassen sich getrennt pegeln. Klangfreaks müssen Verstärker und bessere Boxen nachrüsten, auf jeden Fall. Wegen des USB-Anschlusses ist ein CD-Wechsler eigentlich überflüssig, vielleicht geht das aber auch mit einem entspr. externen Adapter.
Für meine Bedürfnisse ist das RMT 100 gerade richtig. Es ist ein Gerät ohne Schnickschnack, aber mit den wichtigsten Möglichkeiten, welche die Kommunikation im Auto heute bieten sollte. Die Bedienung ist erfreulich einfach und zum großen Teil selbsterklärend. Die Bedienungsanleitung kann nach 1-2 Mal Nachgucken in der Tasche bleiben. Man muss sich im Grunde nur merken, dass die Taste mit den beiden Musiknoten bei längerem Drücken das Menü mit allen Einstellungen durchzappt. Senderwahl und Telefonieren geht auf einfachen Knopfdruck, auch das erste Pairing (es kann 5 Handies erkennen).
Ein Wort zum Aussehen: Das Gerät passt zum silbernen Randleistendesign der Lüfterschlitze und Armaturen der aktuellen VW-Generation. Das muss man mögen. (Ich finds reichlich barock und hätte es lieber nicht...) Die Tasten heben sich daher von der schwarzen Umgebung ab - das hat durchaus seine Vorteile, was die Sichtbarkeit angeht. Man kann die Schalter und Knöpfe aber auch auf Anhieb blind finden, und sie sind für Grobmotoriker oder Handschuhträger überhaupt kein Problem. Das matte Silber ist nicht auflackiert und macht einen wertigen und fühligen Eindruck. Alles ist super verarbeitet, nichts wackelt oder ist pimmelig. (Da hab ich beim Blöden ganz andere Billigheimer gesehen, die sich mit einem kurzen Seitenblick sicher nicht korrekt bedienen lassen...) Ein Seniorenradio? Warum eigentlich nicht...!
VW bietet auf seiner Zubehörseite ein Softwareupdate an, dessen Hochladen gemäß der mitgelieferten Anleitung tadellos funktionierte (PIN-Code des Gerätes erforderlich!). Ob es die Radio-Empfangsleistung verbessert, kann ich allerdings noch nicht sagen.
Seit einigen Wochen fahre ich nun mit dem Teil. Meine Bewertung kann ich nun noch etwas differenzieren. Leider sinkt sie damit nach unten:
Bedienkonzept, Praktikabilität: sehr gut
USB-Betrieb, Bluetooth, Freisprechen: gut
Radioempfang: nur ausreichend, auch nach erneutem Werkstatteingriff
Klang (vorh. VW-Lautsprecher): mangelhaft (ist natürlich Geschmackssache. Für Verkehrsfunk und Telefon reichts, nicht für Leute die gern gut Musik hören).
Wenn alles gleich wichtig ist, ergibts die Gesamtnote 3 (befriedigend). Dafür ist es vergleichsweise teuer.
Der nur ausreichende Empfang der Nicht-Verkehrsfunk-Sender, die ich gerne höre, liegt an deren Sendeschwäche und der im Polo 6R verbauten Einfach-Antenne. Vergleichsläufe mit anderen Radios haben jetzt ähnliche Hör-Ergebnisse geliefert. Ein längerer Antennenstab hat schonmal ein bisschen was gebracht. (Die stylischen Kurzstabteile oder Haifischflossen fallen also schonmal weg.)
Fazit: Das RMT 100 an einen separaten Verstärker hängen mit ordentlichen Lautsprechern dran würde seinem nach wie vor empfehlenswerten Bedienkonzept gut tun. Für mich kommt die Qualität der Antennenanlage noch ins Spiel, da müsste noch einiges zu machen sein. Das hat aber mit dem Radiogerät selber ja nichts mehr zu tun.
Es lohnt sich, Alternativen zu vergleichen. Einfach-DIN-Geräte finden heute ausreichend Platz und ein zus. Staufach ist ja auch nicht zu verachten, sofern dafür nicht winzige Tasten und Schalter in Kauf genommen werden müssen. Touchscreens scheinen mir (!) noch zu spielerisch und undeutlich (und auch die Beifahrer/innen sollten nicht DVD gucken...). Mein Gerät soll ohne großes Hingucken zu bedienen sein, wenigstens die wichtigsten Funktionen. Ein Radio mit BT-Freisprech ist eine absolut sinnvolle Kombination und erspart viele unschön herumhängende Zusatzteile. Preislich scheinen sie in dem Segment zu liegen, was eine ordentliche Freisprecheinrichtung ohnehin kosten würde.
Hier im Forum gibt's ja nicht nur Freaks, die beraten können, sondern auch ausgewiesene Fachleute. Fragt!
In der Werkstatt wurden zwei Antennenadapter verbaut (7L0051445A und 7L0051551A, jeweils 16,72€, die gibts im freien Handel für die Hälfte!). Der Radioempfang war grottenschlecht, selbst bei ortsnahen Sendern. Erst nach Reklamation und Diskussion ("wir versuchen, mehr Phantomspannung auf die Antenne draufzulegen", ich trug meine Zweifel wegen der beiden Adapter vor. Was sie letztlich gemacht haben, wollten sie mir nicht sagen.) ist der Empfang zwar nicht umwerfend, aber auch bei meinen überregionalen Lieblingssendern wenigstens in Ordnung. AF (autom. Frequenzverfolgung, abschaltbar) funktioniert gut. TA (Verkehrsfunk auch bei stumm, CD- oder USB-Musik, Eingangslautstärke einstellbar oder ganz aus) ist komfortabel und funktioniert ebenfalls gut, sogar optisch mit dem Signal "traffic" im Display. Auch die Anfangslautstärke bei Radio ein ist voreinstellbar. Die Auswahlmöglichkeit für die vielen Sender-Genres (also Pop, News, weather usw., alles in english) nutze ich nicht und ist abstellbar. Es gibt jeweils 2 FM und AM-Ebenen mit 6 großen Tasten, mit der "Mode"-Taste muss man durchzappen, auch zu CD und USB. Beim Einlegen bzw. Anstecken startet die Musikwiedergabe allerdings sofort, und beim erneuten Anlassen gehts an der abgebrochenen Stelle weiter. Die großen Tasten sind dann Programmwahltasten (Titelanzeige, Random, Repeat, Ordner vor, zurück, Pause). Senderfrequenzen bzw. Titel lassen sich mit dem rechten Drehknopf wählen.
CD und USB-Musik (wma oder mp3) sind in Ordnung. Für meinen kleinen 8GB-Stick (empfehlenswert sind diese ganz kurzen Mikro- oder Nano-Sticks, die es jetzt gibt. Die ragen nicht so weit raus und können daher nicht abbrechen.) braucht das RMT 100 einige Sekunden zum Einlesen. Das Gerät zeigt mp3-tags (also Titel, Interpret usw. sofern gespeichert) an, auf dem auch bei Tageslicht sehr gut lesbaren, zwar 1-zeiligen Display, aber in großen Buchstaben als leicht abgekürzter Lauftext. Komplett kann man die gerade laufenden Tags mit der "Int"-Taste (=Sendertaste 1) abrufen. Die Reihenfolge spielt es allerdings nicht alphabetisch oder nach Unterordnern ab, sondern so wie man es zeitlich nacheinander auf dem Stick gespeichert hat. Man muss sich also mit der + oder -Taste durch die Ordnerliste hangeln oder am rechten Knopf größere Titelsprünge abdrehen, um etwas Gewünschtes zu finden, was beim Fahren ziemlich nervig ist und zu Unaufmerksamkeit führt. Einzelne Stücke vor oder zurück wählt man mit den beiden Pfeiltasten. Es ist also vor dem Bespielen eines Sticks ratsam, die Reihenfolge genau festzulegen, besonders wenn man mit Unterordnern arbeitet (mehr als 2 Verzeichnisebenen werden nervig). Es gibt ein kleines Progrämmchen, mit dem man auf der Root-Ebene des Sticks die Verzeichnisse und Titel alphanumerisch ordnen kann (siehe hier). Das RMT 100 kann keine Playlisten lesen. Die USB-Buchse ist nur für die Wiedergabe von Musikdateien von einem Speichermedium geeignet. Laptop oder Handy sollte man tunlichst nicht daran anschließen!
Am besten beim RMT 100 finde ich die Bluetooth-Koppelung. Einsteigen mit aktivem BT im Handy, Motor Anlassen, Radio läuft - und ratzbatz findet das RMT 100 das Handy und sorgt mit einem kurzen Blinken des Handysymbols im Display für das Pairing. Das geht z.B. viel besser und schneller, als mit der werksseitigen BT-Box, die ich aus dem Octavia kenne. Ähnlich wie bei der Traffic-Automatik kann man einstellen, mit welcher Lautstärke ein Anrufer ins laufende Radio- oder mp3-Programm zwischenfunken darf. Der Klingelton ist ebenso häßlich wie eindeutig, also jedenfalls unüberhörbar auch bei lauter Musik. Ein ankommendes Gespräch kann man mit der grünen Telefontaste annehmen und mit der roten beenden. Das geht ohne hinzugucken.
Die Verständigung beim Telefonieren ist im Polo sehr gut, und auch am anderen Ende der Funkwelle scheint sie in Ordnung zu sein, sofern man etwas in Richtung des Radios spricht und nicht nuschelt. Das Mikro ist vorne unten drin.
Dass das RMT 100 nicht auf die Kontaktliste des Handys zugreifen kann, empfinde ich nicht als Manko. Wichtig ist zunächst einmal die Erreichbarkeit im Auto. Während eines Telefonates kann man die Nummer des Anrufers auf eine der sechs großen Tasten legen (und das geht nur so, sie lassen sich nicht anders programmieren). Für die sechs wichtigsten oder häufigsten Telefonkontakte gibt es also eine Kurzwahl, die gut funktioniert. Für Vieltelefonierer, Vertreter oder Aktienhändler ist das RMT also weniger geeignet. Um andere Nummern anzurufen, muss man direkt am Handy tippen, das mag mit ner sinnvollen Passivhalterung vielleicht klappen. Das Freisprechen tuts aber auch dann sehr gut. (Insofern ist ein BT-Radio mit Mäusetastatur und 500 Adressen auch nicht besser.) Telefonitis beim Autofahren ist beim RMT 100 also deutlich begrenzt - eine Koppelung an das Multifunktionsdisplay oder an Lenkradtasten ist nicht möglich! (Das MFD beim Octavia u.a. kann Mehrfachrufnummern eines Kontaktes zwar wählen, aber nicht anzeigen. Man muss sich genau merken, welche von den drei angezeigten Meiers jetzt das Festnetz, das Büro und das Handy ist. Bei mehreren Meiers wirds ganz schlimm. Natürlich könnte man den Meier mit entspr. Zahlen oder Buchstaben kennzeichnen, das wirft aber wieder das Adresssystem von Outlook oder Thunderbird durcheinander...) Da sind mir die sechs Kurzwahltasten beim RMT 100 doch lieber, und sie reichen mir jedenfalls aus!
Das RMT 100 hat vorne neben der USB- noch eine Aux-in-Buchse (3,5mm Klinke) für mp3-Player oder Eipötte. Die Lautsprecheranschlüsse hinten bringen 4x20W, also nix Umwerfendes. Der Klang an meinen 4 Serienlautsprechern ist ein wenig dröge (trocken), also auch nix Berauschendes. Bässe, Höhen und Balance lassen sich getrennt pegeln. Klangfreaks müssen Verstärker und bessere Boxen nachrüsten, auf jeden Fall. Wegen des USB-Anschlusses ist ein CD-Wechsler eigentlich überflüssig, vielleicht geht das aber auch mit einem entspr. externen Adapter.
Für meine Bedürfnisse ist das RMT 100 gerade richtig. Es ist ein Gerät ohne Schnickschnack, aber mit den wichtigsten Möglichkeiten, welche die Kommunikation im Auto heute bieten sollte. Die Bedienung ist erfreulich einfach und zum großen Teil selbsterklärend. Die Bedienungsanleitung kann nach 1-2 Mal Nachgucken in der Tasche bleiben. Man muss sich im Grunde nur merken, dass die Taste mit den beiden Musiknoten bei längerem Drücken das Menü mit allen Einstellungen durchzappt. Senderwahl und Telefonieren geht auf einfachen Knopfdruck, auch das erste Pairing (es kann 5 Handies erkennen).
Ein Wort zum Aussehen: Das Gerät passt zum silbernen Randleistendesign der Lüfterschlitze und Armaturen der aktuellen VW-Generation. Das muss man mögen. (Ich finds reichlich barock und hätte es lieber nicht...) Die Tasten heben sich daher von der schwarzen Umgebung ab - das hat durchaus seine Vorteile, was die Sichtbarkeit angeht. Man kann die Schalter und Knöpfe aber auch auf Anhieb blind finden, und sie sind für Grobmotoriker oder Handschuhträger überhaupt kein Problem. Das matte Silber ist nicht auflackiert und macht einen wertigen und fühligen Eindruck. Alles ist super verarbeitet, nichts wackelt oder ist pimmelig. (Da hab ich beim Blöden ganz andere Billigheimer gesehen, die sich mit einem kurzen Seitenblick sicher nicht korrekt bedienen lassen...) Ein Seniorenradio? Warum eigentlich nicht...!
VW bietet auf seiner Zubehörseite ein Softwareupdate an, dessen Hochladen gemäß der mitgelieferten Anleitung tadellos funktionierte (PIN-Code des Gerätes erforderlich!). Ob es die Radio-Empfangsleistung verbessert, kann ich allerdings noch nicht sagen.
Seit einigen Wochen fahre ich nun mit dem Teil. Meine Bewertung kann ich nun noch etwas differenzieren. Leider sinkt sie damit nach unten:
Bedienkonzept, Praktikabilität: sehr gut
USB-Betrieb, Bluetooth, Freisprechen: gut
Radioempfang: nur ausreichend, auch nach erneutem Werkstatteingriff
Klang (vorh. VW-Lautsprecher): mangelhaft (ist natürlich Geschmackssache. Für Verkehrsfunk und Telefon reichts, nicht für Leute die gern gut Musik hören).
Wenn alles gleich wichtig ist, ergibts die Gesamtnote 3 (befriedigend). Dafür ist es vergleichsweise teuer.
Der nur ausreichende Empfang der Nicht-Verkehrsfunk-Sender, die ich gerne höre, liegt an deren Sendeschwäche und der im Polo 6R verbauten Einfach-Antenne. Vergleichsläufe mit anderen Radios haben jetzt ähnliche Hör-Ergebnisse geliefert. Ein längerer Antennenstab hat schonmal ein bisschen was gebracht. (Die stylischen Kurzstabteile oder Haifischflossen fallen also schonmal weg.)
Fazit: Das RMT 100 an einen separaten Verstärker hängen mit ordentlichen Lautsprechern dran würde seinem nach wie vor empfehlenswerten Bedienkonzept gut tun. Für mich kommt die Qualität der Antennenanlage noch ins Spiel, da müsste noch einiges zu machen sein. Das hat aber mit dem Radiogerät selber ja nichts mehr zu tun.
Es lohnt sich, Alternativen zu vergleichen. Einfach-DIN-Geräte finden heute ausreichend Platz und ein zus. Staufach ist ja auch nicht zu verachten, sofern dafür nicht winzige Tasten und Schalter in Kauf genommen werden müssen. Touchscreens scheinen mir (!) noch zu spielerisch und undeutlich (und auch die Beifahrer/innen sollten nicht DVD gucken...). Mein Gerät soll ohne großes Hingucken zu bedienen sein, wenigstens die wichtigsten Funktionen. Ein Radio mit BT-Freisprech ist eine absolut sinnvolle Kombination und erspart viele unschön herumhängende Zusatzteile. Preislich scheinen sie in dem Segment zu liegen, was eine ordentliche Freisprecheinrichtung ohnehin kosten würde.
Hier im Forum gibt's ja nicht nur Freaks, die beraten können, sondern auch ausgewiesene Fachleute. Fragt!