Es zeigt sich immer wieder, dass jeder Kompromiss bei Reifen oder Bremsen einfach nur dumm ist.
Dann würde mich interessieren, wie ein Reifenfachmann Deines Schlages mit folgenden Themen / Situationen umgeht:
1. Bei welcher Restprofiltiefe wirfst Du Deine Sommerreifen weg?
Denn je weniger Profil, umso schlechter die Aquaplaningeigenschaften. Und das geht schon los, wenn grade mal der erste mm Profi runtergefahren ist.
2. Wechselst Du immer streng witterungsbedingt zwischen SR und WR?
Was machst Du, wenn es im März mal 20°C hat und die schon hochstehende Sonne den Asphalt vlt. auf 40°C aufheizt, aber für die nächsten Tage wieder ein Wintereinbruch vorhergesagt ist?
"Kein Kompromiß" hieße konsequenterweise, für die Fahrten an warmen Tagen SR aufziehen, und anschließend wieder WR. Und für Regentage im Sommer die Testsieger auf nasser Piste zu fahren, und bei trockener Witterung die Reifen mit dem kürzesten Trockenbremsweg. Hast Du also auch 2 Satz SR pro Auto?
Wie weit treibst Du da Deinen Anspruch an maximale Reifen-Sicherheit?
Selbst ein Sommerreifen am Rande der Legalität ist im Sommer noch erheblich besser als ein Winterreifen. Auf der Grundlage darfst du an der Diskussion gar nicht erst teilnehmen...
Generell: Nur weil man nicht immer mit den optimalen Reifen unterwegs sein kann, denkst du dir dann, dass ein halbes Jahr (oder oft sogar eher 7-8 Monate) mit den falschen Reifen in Ordnung ist? Das ist doch bestenfalls unterstes Stammtischniveau.
Natürlich liegt man, gerade im Übergang, immer mal wieder für den ein oder anderen Tag falsch. Das sind dann aber vielleicht 2-4 Wochen im gesamten Jahr, ansonsten steht man gut da. Wie verteidigst du denn, dass du die OFFENSICHTLICH falschen Reifen den gesamten Sommer fährst? Und ein Winterreifen ist ab 20 Grad und Sonne wirklich nicht mehr sinnvoll zu fahren, egal wie vorsichtig. Im Hochsommer sollte das nur noch schmieren.
Letztlich ist die ganze Sache ja immer ein Kompromiss, soviel muss klar sein. Aber die Mehrkosten für 2 Sätze Reifen sind bei üblichen Reifenformaten überschaubar. Wenn man dann sogar selber wechselt, ist's echt nicht mehr viel. Ausgenommen man fährt so wenig und lagert die Reifen so schlecht ein, dass sie normalerweise wegen Aushärtung getauscht werden anstatt wegen Verschleiß.
Da du gefragt hast: Ich wechsle meine Reifen nicht zwingend nach einer festen Profiltiefe, sondern danach, wie sich das Fahrverhalten ändert. Darüber, dass ich im Schnitt bestimmt 2 mal die Woche ein anderes Auto fahre und die meisten davon von der Firma was Reifen und Bremsen angeht in extrem gutem Zustand gehalten werden, komme ich auch nicht in die Situation, dass ich mich an mangelnde Nasshaftung gewöhne. Aus der Erinnerung raus liegt das bei Sommerreifen dann meist im Bereich 2-4 mm. Kommt dann natürlich auch darauf an, wann der Reifenhändler einen Termin hat und ob/wann meine Wunschreifen gerade verfügbar sind bzw. wie ich Zeit habe. Wenn da dann mal 2 Wochen vergehen in denen viele Kilometer anstehen, dann ist das ein Kompromiss den man notgedrungen eingehen muss. Denn Reifen selber wechseln habe ich genau ein mal gemacht (haben die Geräte für alles in der Firma) und ich bin sehr froh, dass das jemand anders für mich macht für Geld

Da ich die Reifen auch beim Händler in einem klimatisierten Lager einlagern lasse, dürfen die auch gerne noch ein paar Euro haben für das Wechseln, während ich gemütlich im Laden nen Kaffee schlürfe.