Das Problem: Der Fußraum Fahrer-/Beifahrerseite ist feucht oder komplett nass.
Werkzeug:
- Trocken-/Nassstaubsauger oder viele Handtücher
- flache Schraubendreher unterschiedlicher Größen
- Kreuzschlitzschraubendreher
- Ringschlüssel (ca. 8-14 mm)
- Torx Schraubendreher und 25er und 30er Torx Bit
- (Plastikschlauch, 8 mm innen, 11.5 mm außen, 2 m pro nasser Seite)
- (male-male Schlauchverbinder, 8 mm außen)
- (Schlauchschellen)
- Wagenheber und Ständer
- Drehmomentschlüssel
- Garage oder große Abdeckplane
- kleine Gießkanne oder Trichter
- starke Taschenlampe
Dauer: bis zu 1 Samstag
Schritt 1: Ist der Wasserkasten verstopft?
Wasser in den Ablauf der Frontscheibe schütten, jeweils auf der Seite, wo es nass ist. Wenn es hinter dem Reifen plätschert, ist der Wasserkasten frei. Der Wasserkasten ist kein Kasten, sondern eine große Regenrinne, die ca. 10 cm breit und 20 cm tief ist und direkt unter den Scheibenwischern sitzt und das Wasser von der Frontscheibe und dem Schiebedach zu den Rädern abführt. Wenn es nicht oder viel weniger plätschert als es sollte, muss der Wasserkasten gereinigt werden.
Schritt 2: Wasserkasten reinigen.
Dazu das Rad auf der jeweiligen Seite abbauen und einen Ständer unterstellen, falls der Wagenheber aufgibt. Der Radkasten ist mit einem großen Plastikteil verkleidet, das man mit einigen Torx-Schrauben abnehmen muss. Oben am Stoßdämpfer ist ein ovales Loch, das ist der Ablauf vom Wasserkasten. Den so gut es geht reinigen, und nochmal Wasser in den Ablauf der Frontscheibe und vom Schiebedach gießen.
Wen im Innenraum immer noch Wasser ankommt, ist etwas mit dem Schlauch falsch.
Schritt 3: Dachhimmel ab oder nicht?
Es muss die Verkleidung der A-Säule ab. Dazu fängt man einfach oben an der A-Säulen-Verkleidung zu ziehen, bis es einmal 'knock' oder 'rrup' macht. Mit der Taschenlampe kann man jetzt reinleuchten und sieht kleine, weiße Penöpel.

Diese drei muss man am besten mit einem langen, flachen Schraubenzieher aus dem Blech raushebeln, und dann das Lautsprecherkabel abmachen. Jetzt sieht man einen grauen Schlauch, das ist der Abfluss vom Schiebedach.
Wasser-Test: Das Schiebedach ganz öffnen, und dann direkt in den Abfluss(die sind vorne in den äußersten Ecken der vom Schiebedach) einen Schluck Wasser gießen.
Ergebnis: Das Wasser kommt aus dem Dachhimmel --> Der Schlauch ist oben ab, der Dachhimmel muss raus, damit man den Schlauch wieder aufstecken kann.
Ergebnis: Es kommt kein Wasser aus dem Dachhimmel, sondern an der äußeren Verkleidung vom Fußraum --> der ab Werk zu kurze Schlauch ist unten ab oder verstopft. Aber der Himmel kann bleiben!

Schritt 4: Herumstochern
Das Schiebedach ganz öffnen und einen stabilen Draht in einen der Abflüsse schieben. Der Schlauch läuft hinter der Verkleidung der A-Säule und führt knapp unter der Frontscheibe durch zwei Bleche durch zum Wasserkasten.
Diesen Durchgang kann man bei entfernter A-Säulen-Verkleidung von innen fühlen, wenn man mit der Hand dem Schlauch folgt und den grauen Fussel-Teppich wegschiebt. Motorhaube auf, Draht in den Schlauch reinschieben bis es nicht mehr geht.

Ergebnis: es klackert im Motorraum zwischen Domlager und Frontscheibe -->der Draht ist durch und der Schlauch frei. Es liegt wahrscheinlich an einem verstopften Wasserkasten.
Ergebnis: es klackert nicht oder nur bei den Türscharnieren --> der Schlauch ist verstopft oder ab.
Schritt 5: Schlauch ersetzen.
Es ist leider nicht möglich, den Schlauch wieder mit dem Wasserkasten zu verbinden. Er ist zu kurz, den Verbindungsstopfen bekommt man nicht drauf, und man riskiert, ihn aus dem Ablauf vom Schiebedach zu ziehen. Ab da müsste der Dachhimmel ab, um ihn wieder drauf zu bekommen.

Die Strategie: einen Draht durch den Durchgang für den Schlauch stecken, den neuen Schlauch drüber stecken und so in dem Motorraum bekommen. Dann neuen und alten Schlauch verbinden.
Motorhaube auf. Man sieht Folgendes:

Zuerst müssen die Scheibenwischer ab. Die haben jeweils einen Gummistopfen, den man mit einem kleinen Schraubendreher abbekommt. Die 13er Mutter sitzt gerne fest, also WD-40 ö.ä. drauf und wirken lassen. Man kann ziehen wie man will, der Trick ist es, am Gelenk zu hebeln und den Wischer per Hand zu drehen, so löst sich der Rost. Dann wackeln und ziehen; es braucht einen bestimmten Winkel, um sie abzubekommen.
Jetzt kann man die Abdeckung vom Wasserkasten abnehmen, das braucht nur etwas Kraft, denn die ist einfach an den Kotflügeln gesteckt.
Man hofft, dass man schon die Abläufe irgendwo sieht oder erreichen kann, aber das geht nicht. Auf der Fahrerseite versperrt einem das Wischergestänge die Sicht, auf der Beifahrerseite eine Abdeckung, und insgesamt ein großes Blech an dem das Steuergerät hängt.
Damit man an die Schrauben vom Blech kommt, muss die Motorabdeckung ab. Die steckt in jeder Ecke in einem Gummiteil, also muss man nur nach oben ziehen, und es macht 'plopp'. In einer Ecke sind zwei Kabel, die müssen ab.
Das Steuergerät ist geklipst, die Halterung ist nur geschraubt.
Zurück zum Blech. Das hat eine Filzmatte, die mit Blechkränzen befestigt ist. Die kann man mit einem Schraubendreher einfach abdrehen, und kommt dann an alle 30er Torx Schrauben von dem größeren Blech.
Mit einem 10er-Schlüssel bekommt man einerseits die Abdeckung der Lüftung auf der Beifahrerseite raus, und andererseits das Wischergestänge auf der Fahrerseite.

Ganz in der Ecke ist ein schwarzer Stopfen, der aussieht wie eine Spritztülle. Das ist der Ausgang vom Schlauch vom Schiebedach!!!


Wenn der Dreck darin trocken ist, kann man sicher sein, dass der Schlauch schon länger ab ist.
Stopfen ab und denselben, stabilen Draht durch stecken und irgendwie durch das andere Loch im Innenraum friemeln. Am besten geht das, wenn man die Scheibe runter macht und dann mit einer Hand auf jeder Seite herum fühlt. Auf den Draht steckt man jetzt gut einen halben Meter Schlauch und zieht dann beide durch das Loch in den Motorraum. Der Schlauch kann gerne 5 cm herausstehen, sieht ja keiner und er soll auf keinen Fall schon wieder rausrutschen! Wer will, kann das Loch noch mit Panzerband abdichten.
Im Innenraum schneidet man sich jetzt beide Schläuche etwa in der Mitte der A-Säule ab und verbindet sie mit dem Verbinderstück und den Schlauchschellen, vielleicht noch Isolier- oder Panzerband drum.

Jetzt nur noch prüfen, ob der Schlauch dicht ist und ob das Wasser unten rauskommt, und dann in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammensetzen.
Ich hoffe, dass diese Anleitung jemandem hilft, ich habe einfach das herumsuchen weggelassen und den kürzesten Weg beschrieben. Wenn jemand noch Verbesserungsvorschläge hat, bitte einfach kommentieren.