Probleme mit Luftmassenmesser


ulf
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Re: Probleme mit Luftmassenmesser

Ungelesener Beitragvon ulf » 30. Aug 2012, 08:11

ABER: er Rust immer noch bei normaler Fahrt. Was kann das nur sein.
Teilverstopfte Luftwege dank AGR-Pampe? Siehe Bilder in http://community.dieselschrauber.de/vie ... php?t=3095

Oder Ventile die nicht mehr richtig öffnen, wegen verschlissener NW oder defekten Hydros?

Was meinst Du mit "normaler Fahrt"?
Hat das Ventil jetzt vielleicht ein mitbekommen oder sollte ich mir doch wieder in Originalen Luftfilter einbauen? .
Für das AGR-Ventil kann ich keine Ferndiagnose abgeben -> MWB 3 loggen im Teillast-Bummelbetrieb unterhalb ca. 2700 rpm, da sieht man ob es noch richtig arbeitet.

Der OEM-LuFi macht sicher Sinn, wenn Du den Motorverschleiß nicht länger beschleunigen willst, siehe motor-tuning/tuning-der-9n-9n3-motoren- ... t2971.html

Die Filterwirkung von "Sport"luftfiltern wird gewöhnlich in der Werbung bestenfalls mit Leerfloskeln wie "optimal" u.ä. thematisiert, weil genau dort ein weiteres Problem liegt.
Klappt man in Gedanken einen OEM-Papierfilter auseinander so daß die durchströmte Fläche komplett sichtbar wird, und macht dann das selbe mit einem "Sport"luftfilter für den gleichen Motor, dann wird schnell klar, dass letztere meist nur Bruchteile der OEM-Filterfläche haben. Wären diese Miniflächen genauso feinporig wie das OEM-Material, dann wäre der Strömungswiderstand gegenüber dem OEM-Filter (entsprechend dem Verhältnis der Filterflächen) deutlich erhöht, und das Werbeargument der höheren Luftdurchlässigkeit des "Sport"filters ins genaue Gegenteil verkehrt.
Welche Möglichkeiten gibt es, um den Strömungswiderstand eines "Sport"filters trotzdem unter die Daten des OEM-Teils zu drücken?
1. man vergrößert die Filterporen so weit, bis eine kleine "Sport"filterfläche weniger Strömungswiderstand erzeugt als die OEM-Filterfläche
2. man wählt spezielle Meßbedingungen, indem z.B. ein wassergetränkter und / oder stark verschmutzter OEM-Filter mit einem trockenen, sauberen "Sport"filter verglichen wird (auch wenn ggf. empfohlen wird, den "Sport"filter eingeölt zu betreiben).

Inwieweit letzteres praktiziert wird, dürfte schwierig herauszubekommen sein.
Die Porengrößen von OEM- und "Sport"filtern lassen sich dagegen leicht vergleichen, indem man beide Teile mal aus der Nähe anschaut, ggf. mit einer Lupe.
Wenn die Poren des "Sport"filters gegenüber dem OEM-Filter wie offene Scheunentore für angesaugten Dreck wirken, empfehlen die Einbauempfehlungen der "Sport"filters gewöhnlich das Einölen der Filterfläche.
Die praktische Wirkung des Einölens kann man anhand des Scheunentor-Vergleichs erahnen, indem man sich vorstellt, den Rahmen des Tors mit doppelseitigem Klebeband zu beziehen: aller Dreck, der nicht zufällig den Rahmen streift, wird weiterhin durchkommen.
Weiterhin können in der Saugluft mitgerissene Filteröltröpfchen sich auf dem Luftmassenmesser (sofern vorhanden) absetzen und Leistungsverluste bzw. einen vorzeitigen Ausfall des LMM durch falsche Meßwerte bewirken.
Öl und durchgelassener Dreck können sich auch im Bereich der Drosselklappe als schwarze Pampe absetzen und bei den Benzinern den Leerlauf-Ansaugquerschnitt so weit verringern, daß Motorlaufstörungen auftreten (Stottern, schwankende Drehzahl usw.).

Insgesamt ist die Filterwirkung von "Sport"luftfiltern meist schlechter als beim OEM-Filter, d.h. der Motor saugt mehr und gröberen Dreck ein und verschleißt entsprechend schneller. Wenigstens das ist ein echtes Motorsport-Feature, denn hochgezüchtete Rennmotoren sind oft nur dafür ausgelegt, ein Rennen lang durchzuhalten :twisted:
Gruß Ulf

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underground115
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Re: Probleme mit Luftmassenmesser

Ungelesener Beitragvon underground115 » 3. Sep 2012, 18:07

Also das mit dem AGR hört sich wohl sehr plausibel an.

Als normale Fahrt nenne ich es wenn ich in der Stadt mit 50-60 im 4-5 Gang fahre und auf der Autobahn mit 120-130 im 6 Gang fahre.

Dann brauche ich nur mal eine gute Anleitung wie ich das alles auseinander bauen kann und Prüfen kann.

Den Luftfilter habe ich auch wieder getauscht.
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Re: Probleme mit Luftmassenmesser

Ungelesener Beitragvon ulf » 3. Sep 2012, 19:26

Also das mit dem AGR hört sich wohl sehr plausibel an.

Als normale Fahrt nenne ich es wenn ich in der Stadt mit 50-60 im 4-5 Gang fahre und auf der Autobahn mit 120-130 im 6 Gang fahre.
Und dabei rußt er anormal stark, ohne daß Du beschleunigst?
Dann brauche ich nur mal eine gute Anleitung wie ich das alles auseinander bauen kann und Prüfen kann.
Die Demontage der AGR ist eigentlich selbsterklärend. Man braucht einige Inbusschlüssel verschiedener Länge (weil manchmal um die Ecke geschraubt werden muß), und beim 1. Mal genug Zeit, um sich einen Überblick zu verschaffen.

Wer die AGR-Demontage so nicht hinbekommt, sollte besser die Finger davon lassen anstatt irgendwas kaputtzumachen ;-)
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Re: Probleme mit Luftmassenmesser

Ungelesener Beitragvon underground115 » 5. Sep 2012, 00:30

Also das mit dem AGR hört sich wohl sehr plausibel an.

Als normale Fahrt nenne ich es wenn ich in der Stadt mit 50-60 im 4-5 Gang fahre und auf der Autobahn mit 120-130 im 6 Gang fahre.
Und dabei rußt er anormal stark, ohne daß Du beschleunigst?
Ja genau. Man kann es immer sehr gut sehen wenn ich im dunkeln fahre und hinter mit Autos mit Licht fahren.

Eine genau Anleitung gibt es nicht??
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Re: Probleme mit Luftmassenmesser

Ungelesener Beitragvon ulf » 5. Sep 2012, 07:35

Eine genau Anleitung gibt es nicht??
Mir ist keine im Netz bekannt.
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Re: Probleme mit Luftmassenmesser

Ungelesener Beitragvon underground115 » 24. Sep 2012, 20:13

Also AGR ausgebaut und überprüft und die Drosselklappe gereinigt.

Immer noch keine Verbesserung :hmm2:
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Re: Probleme mit Luftmassenmesser

Ungelesener Beitragvon ulf » 25. Sep 2012, 05:39

Also AGR ausgebaut und überprüft und die Drosselklappe gereinigt.

Immer noch keine Verbesserung :hmm2:
Dann wirds IMO Zeit für Logfahrten, wie schon beschrieben: tdi-motoren/probleme-mit-luftmassenmess ... ml#p654031
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Re: Probleme mit Luftmassenmesser

Ungelesener Beitragvon underground115 » 1. Nov 2012, 11:01

Also ich denke das Problem ist gefunden.

Dann nur noch eine Frage....

Kann ich das Reduzierstück auch durch eine neue durchgehende Verrohrung tauschen??
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Probleme mit Luftmassenmesser

Ungelesener Beitragvon ulf » 1. Nov 2012, 11:23

Also ich denke das Problem ist gefunden.
Nur weil es etwas Öl am Laderausgang rausdrückt? Dort könnte womöglich die Ursache liegen (wenn dort eine Menge Druck verloren geht), aber sicher erscheint mir das keinesfalls.

Kann ich das Reduzierstück auch durch eine neue durchgehende Verrohrung tauschen??
Wenn Du was passendes findest . . . aber leistungsmäßig bringt das nichts im Sinne einer Engstellenbeseitigung, weil der Verdichterausgang praktisch das gleiche Innenmaß hat.

Ölquellen am Laderausgang haben eigentlich immer defekte Dichtringe als Ursache (das grüne Ding). Neu kaufen, auf das Übergangsstück aufziehen, und zu 99% ist alles gut ;-)
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Re: Probleme mit Luftmassenmesser

Ungelesener Beitragvon underground115 » 1. Nov 2012, 11:35

Also ich wollte nur das Problem mit der Dichtigkeit beheben sonst nichts.

Ich kann mir schon vorstellen das es an dem Leck und einem oben im Motorraum liegt.

Aber wird man sehen wenn er wieder zusammen ist.
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Re: Probleme mit Luftmassenmesser

Ungelesener Beitragvon underground115 » 14. Apr 2013, 16:47

Also nach dem Umbau auf Alurohren läuft der Polo wieder ohne Probleme.

Es lag wohl wirklich nur an den offenen Rohren.
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Re: Probleme mit Luftmassenmesser

Ungelesener Beitragvon gen2thomas » 23. Jun 2013, 18:33

@ulf: Kannst Du mir bitte den MWB für den LMM für den 1.9TDI 100PS AXR durchgeben.

Habe leider nur das "AutoDia".
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Re: Probleme mit Luftmassenmesser

Ungelesener Beitragvon ulf » 23. Jun 2013, 20:36

@ulf: Kannst Du mir bitte den MWB für den LMM für den 1.9TDI 100PS AXR durchgeben.
Um die AGR-Funktion zu testen: MWB 3.
Um die Plausibilität zwischen Ladedruck und Luftmasse bei Vollgas zu prüfen: MWB 8 und 10 gleichzeitig loggen von ca. 1500 bis 4500 rpm.
Gruß Ulf

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Re: Probleme mit Luftmassenmesser

Ungelesener Beitragvon gen2thomas » 23. Jun 2013, 22:38

Super, Danke!
Wir haben heute schon den MWB3 kurz beobachtet (ich bin gefahren, meine Frau hat Werte angesagt).
Ich habe versucht 2000, 2500, 3000 rpm konstant zu fahren. Die Werte sind von 350 auf 550 gestiegen. Muss aber erst noch einmal nachsehen, welcher der vier Werte das war.

Mit loggen habe ich aber ein Problem - kann bestenfalls ein Video vom Display machen. Von welchem Zeitraum reden wir da?

Welche Bedeutung haben die jeweils 4 Messwerte in den MWB?

Momentan kann ich aber nicht über 3000rpm gehen, da erst ein neuer Turbolader reingekommen ist.
--
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Re: Probleme mit Luftmassenmesser

Ungelesener Beitragvon ulf » 24. Jun 2013, 06:20

Wir haben heute schon den MWB3 kurz beobachtet (ich bin gefahren, meine Frau hat Werte angesagt).
Ich habe versucht 2000, 2500, 3000 rpm konstant zu fahren. Die Werte sind von 350 auf 550 gestiegen.
Die Funktion der AGR-Regelung zeigt sich in Verlauf und Höhe der Differenz von Luftmassen-Soll- und Istwert (= Regelfehler). IMO kann man das kaum bei Live-Beobachtungen bewerten, eine Logdatentabelle ist dafür um Lichtjahre besser.

Mit loggen habe ich aber ein Problem - kann bestenfalls ein Video vom Display machen. Von welchem Zeitraum reden wir da?
~ 1 Minute bei wechselnden Pedalstellungen unterhalb Halbgas und 3000 rpm deckt schon das gröbste ab, wenn die AGR-Funktion zu prüfen ist. Dazu noch einmal MWB8 + 10 zusammen bei Vollgas um überschlägig zu prüfen, ob die AGR ganz schließt (das sieht man am Verhältnis von Ladedruck und Luftmasse).

Welche Bedeutung haben die jeweils 4 Messwerte in den MWB?
Siehe Anhang von http://community.dieselschrauber.de/vie ... hp?t=12979

Momentan kann ich aber nicht über 3000rpm gehen, da erst ein neuer Turbolader reingekommen ist.
Lader brauchen nicht eingefahren werden :rolleyes:
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Re: Probleme mit Luftmassenmesser

Ungelesener Beitragvon gen2thomas » 24. Jun 2013, 17:44

Besten Dank! Kurz und informativ!

Heut bin ich das erste Mal ein paar mehr Kilometer gefahren. Folgende Probleme sind mir aufgefallen:
-Stottern nach dem Anlassen im Leerlauf
-Ruckeln beim Beschleunigen, besonders spürbar im unteren Drehzahlbereich und scheinbar mehr, solange er kalt ist
-(Motor warm) beim Beschleunigen von 2000rpm ab kurzzeitiges Nageln, was bei Gas Weg nehmen sofort weg geht und bei Gas beibehalten irgendwann (zufällig?) verschwindet
-im Moment des Nagelns scheinbar verringerte Leistung

Soll ich lieber ein neues Thema aufmachen? Das mit dem LMM scheint ja nur eine von vielen Möglickeiten bei diesen Symptomen zu sein. Wie kann ich mal zum Testen das AGR abklemmen/deaktivieren?

Gruß Thomas
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Re: Probleme mit Luftmassenmesser

Ungelesener Beitragvon ulf » 25. Jun 2013, 06:34

Ja, ein neues Thema wäre sinnvoll, da der TDI-LMM üblicherweise keine direkte Ruckelursache ist.

AGR deaktivieren geht normalerweise durch Abziehen und Verschließen des dünnen Schauchs an der AGR-Membrandose. Allerdings weiß ich nicht, ob sich der AXR dafür rächt, indem er die Drosselklappe so weit schließt daß der Motor wieder (noch schlimmer?) ruckelt.
Gruß Ulf

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Re: Probleme mit Luftmassenmesser

Ungelesener Beitragvon gen2thomas » 25. Jun 2013, 22:05

Habe ein neues Thema begonnen:
tdi-motoren/axr-motor-stottert-1-9-100- ... 60780.html

... und es gibt dort auch schon :hurra2: Neuigkeiten
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