HILFE: Polo Verkauf - Forderungen vom Käufer

Kaufberatung für Polos - neu oder gebraucht.


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Jonez
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HILFE: Polo Verkauf - Forderungen vom Käufer

Ungelesener Beitragvon Jonez » 3. Jul 2013, 19:47

Hallo liebe Polo-Gemeinde,

ich bitte euch sehr mir zu helfen, da ich einfach nicht weiter weiß:

Am Wochenende kam eine junge Dame mit ihrem Bruder und ihrem Großvater zu einer
Probefahrt meines geliebten Polos. Sie begutachteten das Fahrzeug umfangreich
und fuhren es zur Probe. Anschließend vereinbarten wir den Kaufpreis für den Polo
und zusätzliche Winterreifen.

Am 01.07.2013 kam es zum Kauf, d.h. die Fahrzeugübergabe und
Geldübergabe sowie die Unterzeichnung des Kaufvertrags kam zustande. Ich habe das
Fahrzeug zu Ihrem Wohnort gefahren. Dort traf ich mich mit der Käuferin und ihren Eltern am Tisch im Haus und zeigte diesen alle Unterlagen inkl. Fahrzeugbriefe (auch bereits ungültige
vom Vorbesitzer).
Ich bin 2. Fahrzeugbesitzer. Alle drei Familienmitglieder begutachteten den Vertrag und auch die Fahrzeugbriefe (ungültige und aktuellen). Die Geldübergabe und Fahrzeugübergabe verlief gut und verblieben so, dass die Käuferin sich im Kaufvertrag verpflichtete, das Fahrzeug am nächsten Tag (heute) umzumelden bzw. für mich auch abzumelden. Dieses erfolgte ebenfalls.

Nun kam heute eine eMail vom Vater, der mir schilderte, dass als Erstbesitzer eine Vermietungsgesellschaft eingetragen ist, welches mir nicht bekannt war, ich aber in den alten Fahrzeugbriefen (die niemals Relevanz für mich hatten) sehen hätte können. Das Fahrzeug war etwa 8 Monate als Vermietungsfahrzeug zugelassen. Im Kaufvertrag habe ich folgenden
Satz bejaht (siehe Kaufvertrag):

"Der Verkäufer garantiert, dass das Fahrzeug sein uneingeschränkte Eigentum und frei
von Rechten Dritter ist sowie in der Zeit, in der es sein Eigentum war und soweit ihm
bekannt - auch früher - nicht gewerblich genutzt wurde, unfallfrei war, keinen sonstigen
Schaden, nur folgende Unfall- oder sonstige erhebliche Schäden hat."


Der Vater der Käuferin fordert nun eine Wertminderung bzw. Rückzahlung von 500,- Euro
von mir, da das Fahrzeug durch die Vermietungsgesellschaft in den ersten Monaten nach
Erstzulassung gewerblich genutzt wurde, welches aus seiner Sicht eine Wertminderung
bedeutet.

Zudem war das Rückfahrlicht defekt und das Schloss lies sich nicht einwandfrei "bewegen", wofür er von mir die Reparaturkosten verlangt (mind. 180€).

Nun ist meine Frage an euch:
Ich war mir absolut nicht darüber bewusst, dass das Fahrzeug vor mir als Vermietungsobjekt zugelassen war und ich habe dieses im Kaufvertrag leider unterschrieben. Dennoch haben alle Familienmitglieder und auch die Käuferin die Fahrzeugbriefe gesehen und das Fahrzeug an sich auch umfangreich Probe gefahren und begutachtet.

- Gibt es eine rechtliche Grundlage dafür, dass eine Vermietung sich wertmindernd auf ein
Kfz auswirkt bzw. muss ich der Wertminderung zustimmen?

- Kann die Käuferin aufgrund dieser Sachlage von dem Kaufvertrag zurück treten?

- Muss ich für die Reparaturen aufkommen, obwohl diese hätten ersichtlich sein können? (Mir waren diese nicht bekannt, da ich vor 4 Wochen beim TÜV war und alles geprüft wurde)

Über jede Antwort wäre ich sehr dankbar und würde euch ebenfalls gerne belohnen, bei hilfreichen rechtlichen Antworten bin ich durchaus bereit die Beratung zu bezahlen!

Vielen Dank im Voraus an euch, ihr seid super!! ;)

Jonez
Fahrzeuge: Polo 9N3 Goal    

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oODangerOo
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Re: HILFE: Polo Verkauf - Forderungen vom Käufer

Ungelesener Beitragvon oODangerOo » 3. Jul 2013, 20:13

Hi Jonez, hast du einen Rechtsschutz? Wenn ja, würde ich an deiner Stelle sofort einen Anwalt zur Seite ziehen! Wegen der gewerblichen Nutzung deines alten Polo's bin ich mir nicht sicher, aber wegen der defekten Teile, kann ich dir zu 100% sagen, dass du davon nichts bezahlen musst! Du hast das Auto als Gebrauchtwagen, gekauft wie besichtigt verkauft! Deshalb haben deine Käufer damit keinerlei Chancen durch zu kommen, zumal es sich um keine gravierenden Mängel, wie Motor- oder Getriebschaden handelt.

Ich wünsch dir viel Glück bei der Regelung dieses Falles :( Leider unschön verlaufen..

Liebe Grüße

Julia
Fahrzeuge: Polo 9N3 GT Rocket  


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Jonez
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Re: HILFE: Polo Verkauf - Forderungen vom Käufer

Ungelesener Beitragvon Jonez » 3. Jul 2013, 20:20

Liebe Julia,

danke für deine Hilfe, bin echt froh, dass ihr einen unterstützt!!!

Ich habe leider keine Rechtsschutzversicherung, aber bereits die Beratung über den ADAC angefragt und das dauert ein paar Tage.

Mich interessiert vor allem das Thema Fehlinformation im Kaufvertrag, entsteht dadurch ein Rücktrittsrecht und die vorherige Vermietung, ob die eine Wertminderung ergeben darf!

Danke euch!!! :)
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alessea
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Re: HILFE: Polo Verkauf - Forderungen vom Käufer

Ungelesener Beitragvon alessea » 3. Jul 2013, 20:21

hey,
das ist ja echt doof.

so eine ähnliche klausel hatte ich beim verkauf meines polos ebenfalls drin. habt ihr den kautvertrag vom adac genommen?

ich habe jetzt keine direkte rechtliche grundlage, würde aber folgendes dazu sagen:

erst mal zu dem rückfahrlicht und dem schloss. diese mängel wurden erst nach der übergabe bemängelt oder bereits bei der übergabe? habe ich das richtig verstanden? ich weiß nicht, wie es in dem kaufvertrag steht, aber meines wissens nach musst du im kaufvertrag erklären, dass dir keine schäden bekannt sind, ansonsten hätten diese aufgeführt werden müssen.
bei einem gebrauchtwagenkauf ist es das risiko des käufers, dass in den nächsten tagen etwas kaputt gehen kann. das musste der käuferin und ihrem vater bewusst gewesen sein.

zu der vermietungsgesellschaft. ich geh mal davon aus, dass nicht jedes fahrzeug einer vermietungsgesellschaft vermietet wird. und da dir das nicht bekannt ist, ist es von ihm schon sehr dreist sowas zu behaupten und den preis nun zu drücken. zumal er die unterlagen beim unterschreiben des vertrages hätte genau prüfen müssen und nicht erst später. mir ist eine wertminderung nicht bekannt. ich würde mich - ohne anwalt - auf eine wertminderung nicht einlassen. der kaufvertrag war so vereinbart und ist ja auch bezahlt worden, wie ich verstanden habe.

bist du adac-mitglied? falls ja, dann würde ich dort mal nachfragen.

wie gesagt, meine angaben sind ohne rechtliche gewähr.


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Jonez
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Re: HILFE: Polo Verkauf - Forderungen vom Käufer

Ungelesener Beitragvon Jonez » 3. Jul 2013, 20:35

Vielen dank für die Antwort, finde die Unterstützung klasse. ;)

Bei der Probefahrt und Begutachtung wurde von keiner der anwesenden Person überhaupt irgendetwas beanstandet, erst 1 Tag nach dem Kauf.

Im Kaufvertrag wurden auch keine Mängel aufgeführt. Der Vertrag war vom TÜV Süd eine Vorlage.

Hoffe auf weitere Antworten von euch, möchte mich gerne revanchieren bei euch!!

DANKE :lebehoch:
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Rufus
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Re: HILFE: Polo Verkauf - Forderungen vom Käufer

Ungelesener Beitragvon Rufus » 3. Jul 2013, 21:02

Ich denke bei den "Schäden" sollte das Recht auf deiner Seite sein, da die Käufer vorher Probe gefahren sind. Da es dann ein privatkauf war musst du keine Garantie oder gewährleistung geben, somit haben die Käufer pech gehabt.

Mit der Firma, welche das Auto vermietet hat könntest du eventuell Probleme bekommen, aber wie gesagt, frag da mal einen Anwalt ;-)

Lass dich von solchen Idioten nicht fertig machen :top:
Alle sagten: "Das geht nicht". Dann kam einer der wußte das nicht, der hat es einfach gemacht...
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Re: HILFE: Polo Verkauf - Forderungen vom Käufer

Ungelesener Beitragvon Jonez » 3. Jul 2013, 23:22

Vielen dank für eure Mithilfe :top:

Der Verkaufspreis lag bei 5.490€, nun sollen 500€ Wertminderung durch diese "Fehlinformation" im Kaufvertrag. Ist dies nicht zu hoch angesetzt bzw. verhandelbar?

Wie würdet ihr Vorgehen? Hat jemand schon mal Ähnliches erlebt?
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Tobi88
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Re: HILFE: Polo Verkauf - Forderungen vom Käufer

Ungelesener Beitragvon Tobi88 » 3. Jul 2013, 23:35

Also zum Rücklicht und Schloss ... du musst da für nichts aufkommen - das "kaputte" Schloss ist ja für jedermann ersichtlich gewesen... Rückfahrlicht defekt !? Ja und soll er halt ne neue Birne einsetzen! Die kosten' paar Euro und du kannst ihm ja noch erklären wie man die Scheinis hinten ausbaut - damit hat sich das :P

180€ ...is klar ^^

Zur Wertminderung ...da hilft wsl. nur Rechtsbeistand - aber wenn man das mal weiterspinnt hättest du ja dem Vorbesitzer gegenüber theoretisch auch noch Ansprüche, da du ja dann ebenfalls "zu viel" gezahlt hättest ..Solln die sich doch mit dem Vorbesitzer in Verbindung setzen der dir das verschwiegen hat und dich in Ruhe lassen :D
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Re: HILFE: Polo Verkauf - Forderungen vom Käufer

Ungelesener Beitragvon TRON » 3. Jul 2013, 23:44

Zum Thema: Gekauft wie gesehen, ganz so einfach ist es nicht:

http://kanzleiundrecht.wordpress.com/20 ... e-gesehen/

Und Schäden die für jedermann zu sehen gewesen sind , sind auch dem Verkäufer entsprechend bekannt gewesen. Diese Mängel muss er angeben.

Da keiner im Forum, meines Wissens nach ein Jurist im Vertragsrecht ist oder Anwalt mit entsprechender Sach-und Rechtskenntnis, würde Dir dringend empfehlen einen Anwalt zu konsultieren und Dich dort beraten zu lassen. Die Beratung selber ist nicht so kostenintensiv und dann hast Du anschließend die genauen Fakten was Deine Rechte und Pflichten sind und welche Möglichkeiten Du oder der Käufer haben.
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Re: HILFE: Polo Verkauf - Forderungen vom Käufer

Ungelesener Beitragvon Jonez » 3. Jul 2013, 23:46

Sehe ich genauso :hmm2: ;)

Leider weiß ich immer noch nicht wie ich aus der "Mietwagen"-Nummer raus komme bzw. Was am sinnvollsten ist. Wie würdet ihr da ran gehen? Anwälte sind halt auch teuer und Volt sollte ich den Wertminderungspreis verhandeln und zustimmen?
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Re: HILFE: Polo Verkauf - Forderungen vom Käufer

Ungelesener Beitragvon TRON » 3. Jul 2013, 23:50

Ruf doch einfach mal ein paar Anwälte an und lass Dir das Honorar für ein Beratungsgespräch mitteilen (die telefonische Anfrage ist kostenlos).Das kann ein Pauschalbetrag sein oder ein prozentualer Anteil am eventuellen Streitwert. Das reine Beratungsgespräch sollte Dich nicht mehr als 50 Euro in etwa kosten.
Dann bist Du auf der sicheren Seite und fährst letztendlich immer noch günstiger als von vornherein der Forderung des Käufers nachzugeben.

Alles andere hier wäre reines Hörensagen oder Glauben zu wissen und bringt Dich nicht weiter.
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altundgebraucht
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Re: HILFE: Polo Verkauf - Forderungen vom Käufer

Ungelesener Beitragvon altundgebraucht » 4. Jul 2013, 08:23

ich würd, bevor ich mich monatelang mit sowas rumstreite:
entweder das Auto zurücknehmen, was schwer wird, da er ja wohl schon umgemeldet ist,
oder mit ihm einfach verhandeln..
biete im 200 Euro dann einigt ihr euch auf 300 und gut ist.
Und du hast Ruhe.
Das mit der Vermietung ist für dich tatsächlich....ein RISIKO.


=flo=

Re: HILFE: Polo Verkauf - Forderungen vom Käufer

Ungelesener Beitragvon =flo= » 4. Jul 2013, 09:13

Da sieht man mal wieder, wie es läuft. Der ehrliche Verkäufer, der alle Unterlagen aushändigt, ist der Dumme... Man gibt alle Unterlagen her, und wird da drin was gefunden womit man noch ein paar EUR rausschinden kann, wirds auch gemacht...

Für den TE wäre es von Vorteil gewesen, die ungültigen Fahrzeugbriefe (die keine Relevanz mehr haben) dem Verkäufer NICHT auszuhändigen. Ich habe von den Autos, die wir verkauft haben, nur die benötigten Unterlagen ausgehändigt und keine alten ungültigen Dokumente...

Interessant und bemerkenswert finde ich nur den Sachverhalt, dass er - so entnehme ich das aus denen Zeilen - zuerst das Auto ummeldet und dann reklamiert...

Hier großartig rumzustreiten halte ich angesichts des geringen Streitwerts von 500 EUR nicht angemessen. Versucht euch in der Mitte zu einigen und verbuche es als Lehrgeld...


Grüße Flo


Silver_Surfer
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Re: HILFE: Polo Verkauf - Forderungen vom Käufer

Ungelesener Beitragvon Silver_Surfer » 4. Jul 2013, 19:36

Also 500€ sind die klassischen 10%.

Mein alter 206 hatte einen verschwiegenen Unfall und hab auch "nur" 10% bekommen.

Kann dir ne verkehrsrechtsschutz nur ans Herz legen ;).
Zahlen für unsere ca. 10 € im Monat.


Hoffes
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Re: HILFE: Polo Verkauf - Forderungen vom Käufer

Ungelesener Beitragvon Hoffes » 5. Jul 2013, 18:06

Ich bin auch nicht ganz mit dem Recht vertraut, weiß aber, dass man bei einem Verkauf von privat an privat auch 1? Jahr Gewährleistung geben muss. ABER man kann dies im Kaufvertrag, und so sind die meisten von ADAC & Co. ausgelegt, ausschließen.

Generell würde ich auch auf jeden Fall einen Anwalt konsultieren. Jedoch solltest du bedenken, dass bei einer Rechtschutzversicherung eine Selbstbeteiligung in Höhe von € 150 üblich ist!

Letztlich wünsche ich dir viel Erfolg, ich drück' dir die Daumen ;)
„Rasen ist für mich ein Ausdruck von Unfähigkeit!“ (Walter Röhrl)

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