Ich hol schon mal die Galskugel

denn solange Sputnik92 nicht auf Fragen eingeht und etwas zur Gesmtfahrleistung seines Autos schreibt... oder nähere Infos über die ausgelesenen Werte oder seinen Fahrzyklus gibt, können wir nur raten und uns die Finger wund schreiben.
Wie hoch ist übrigens Dein Ölverbrauch?
VW macht, wie "gluecky" sehr gut dargestellt hat, letztlich nichts anderes als ich oben geschrieben habe bei einer Regenerationsfahrt. Der einzige Unterschied ist, daß mit dem Diagnosesystem im Motorsteuergerät die Paramter so umgestellt werden, daß das die Routine für "Regeneration" sofort gestartet wird. Dann geht es bestmöglich ab auf die Piste (ob es Werkstätten gibt die das in der Werkstatt bei erhöhter Drehzahl machen, weiß ich jetzt nicht), damit die notwendigen Abgastemperaturen erreicht werden. Fertig.
Das kann man auch wie geschrieben selbst machen (solange die Motorsteuerung die Regeneationsroutine nicht komplett aus Schutzgründen gesperrt hat), da die Motorsteuerung bei einer zu hoher Druckdifferenz (DPF Ein- zu Ausgang) das automatisch tut, und auch relaitv schnell nach Motorstart. Das Problem -fährt man falsch, d.h. Drehzahl zu niedrig, zuviel "Stop & Go" werden die notwendigen Temperaturen nicht erreicht.
Bedeutet, wenn er es richtig gemacht hat, dann wird eine WErkstatt ihm auch nicht weiter helfen können, da so wie es aussieht sein DPF fertig ist (Ursachen können wie bereits beschrieben unterschiedlich sein). Dann bleibt der Tausch des Filters ihm nicht erspart.
Ob man im Falle einer zu hohen Aschebeladung den Kat beim Polo spülen kann, weiß ich jetzt nicht. Es gibt Partikelfilter bei denen das möglich ist, ich meine aber bei dem vom Polo geht das nicht.
Unter Asche versteht man übrigens KEINE abbrenbaren Russpartikel, also nicht die Partikel die durch Regeneration "entfernt" (oxidiert) werden, sondern nicht regenerierbare Partikel wie Sulfataschen, Metallaschen, Graphit usw. die neben dem Ruß in kleineren Megen den Partikelfilter ebenso beladen.
Bedeutet mit der Zeit beläd sich der Russpartikelfilter immer weiter, was die Regenerationszyklen verkürzt und muss irgendwann getauscht oder gespült werden, da der Gegendruck zu hoch wird. (Man kann aus dem Motorsteuergerät übrigens den Ascheanteil auslesen lassen). Ein Russpartikelfilter ist je nach System auf etwa 150.000 bis 300.000km ausgelegt, bis die Aschebeladung zu hoch ist.
Aschebildung wird aber leider durch folgende Dinge begünstigt.
1. Motorölverbrauch:
Bei Fahrzeugen die auf 10.000km 0,5l ÖL vebrauchen, macht das etwa 30% der Aschebildung aus. Hat man daher einen Ölschlucker, mit beispielsweise 2l Ölverbrauch auf 10.000km, halbiert man grob über den Daumen gepeilt die "Lebensdauer" des DPF.
2.Schwefelanteil im Kraftstoff:
bei Diesel mit S < 10ppm macht das etwa 50 bis 60% aus. Man sollte daher wirklich auch schwefelarmen Kraftstoff tanken, was in Deutschland ja kein Problem mehr darstellt. Zugabe von Biodiesel sollte daher vermieden werden.
3. Zugeben von 2-Taktöl zum Dieselkraftstoff:
Wer auf die glorreiche Idee kommt den Diesel besser zu schmieren um Einspritzkomponenten zu schonen, was ja scheinbar dort auch gut funktioniert, verkürzt bei Fahrzeugen mit DPF die Lebensdauer des DPF. Je nach verwendetem Zweitaktöl, wird der Ascheanteil zwischen 30 und 70% ausgehend von der normalen Aschebildung erhöht, was die Lebensdauer auch entsprechend verkürzt.
4. Fahrzyklus
5. Motorabrieb (Verschleiß)
6. Staubpartikel in der Luft
7. Bei Fahrzeugen mit AdBlue (gibt es beim Polo nicht) entstehen durch Abbrand des Additives automatisch Asche. Die wartungsfreie Zeit des DPF ist daher deutlich herabgesetzt, hier etwa 150.000km bis 200.000km.
P.S. Ich glaube es ist unnötig darüber zu diskutieren ob der DPF sinnvoll ist. Er hat seine Daseinsberechtigung obwohl er auch deutliche Nachteile wie z.B. Erhöhung des Krafstoffverbrauches oder benötigte Energie und Resourcen bei der Herstellung, hat. Aus meiner Sicht ist die Technologie auch noch nicht ausgereift und für den unwissenden Fahrer auch nicht unbedingt so alltagstauglich wie er es in den letzten 20 Jahren gewohnt war (Zündschlüssel umdrehen und einfach fahren geht halt nicht mehr uneingeschränkt. Aber so war das auch früher, als die Leute im Winter morgens noch ihren Verteiler geföhnt haben, damit das Auto überhaupt angesprungen ist. will damit sagen, der Fahrer muss wieder etwas umdenken).
Dennoch bin ich der Meinung, daß wir den DPF zumindest als Übergangslösung brauchen, zumindest so lange, bis man durch innermotorische Maßnahmen die Russbildung verbessert oder vielleicht ganz neue Technologien auf andere Abgasreinigungssysteme zurückgreifen kann.